Nutzer- oder Expertengruppen diskutieren in Fokusgruppen gemeinsam über ein interaktives System, eine Dienstleistung oder eine Marke um Ideen zu sammeln, bestimmte Probleme zu lösen oder Meinungen und Gefühle zu einem Produkt zu erhalten. Währenddessen ist mindestens ein Studienleiter anwesend, der die Diskussion moderiert und die Teilnehmer und deren Diskussion beobachtet.
Fokusgruppen lassen sich dank zahlreicher Tools für Videokonferenzen wie z.B. Zoom auch remote gut umsetzen und bieten dabei die Möglichkeit auch User mit großer räumlicher Distanz zusammen zu bringen. Das verwendete Kommunikationstool sollte dabei face-to-face Interaktion mit den Teilnehmern, Videoaufzeichnung und -streaming ermöglichen.
Eine Onlinesitzung sollte zwischen 60 und 90 Minuten dauern, da der Fokus schneller verloren gehen kann, wenn die Teilnehmer von daheim aus zugeschaltet sind, statt zusammen in einem Raum zu sitzen. Damit im Onlinemeeting alle Teilnehmer zu Wort kommen können und eingebunden bleiben und die Moderation der Gruppendiskussion leichter fällt, empfiehlt es sich nur vier bis fünf Teilnehmer auf einmal teilnehmen zu lassen. Hier ist es wichtig die richtigen Nutzerprofile für die Diskussion auszuwählen. Werden mehrere Teilnehmer benötigt, können große Gruppen in kleinere Untergruppen aufgeteilt werden, die dann in privaten Videoräumen diskutieren bzw. können auch mehrere Termine mit verschiedenen Fokusgruppen organisiert werden.
Wie bei der herkömmlichen Fokusgruppen sollte auch hier ein Leitfaden erstellt werden, an dem die Diskussion sich orientiert. Dieser muss dem Moderator online zur Verfügung stehen und sollte sich wegen der begrenzten Zeit auf drei bis fünf Themen beschränken. Für jeden Teilnehmer sollte der Moderator eine Karteikarte mit dem Namen und wichtigen Infos haben, die idealerweise in der Reihenfolge der Screen am Monitor angeordnet werden.
Für die Art der Diskussionsführung gibt es verschiedene Möglichkeiten, über die sich vor Beginn der Diskussion Gedanken gemacht werden muss: Reine Diskussion, Tools für kollaboratives Zusammenarbeiten, eigenes Screen Sharing, Screen Sharing der Teilnehmer, Notizblätter, die für kurze Antworten hochgehalten werden, Online Survey Tools,...
Je nach Themen, die in der Diskussion besprochen werden, kann ausführliches Feedback der Probanden zu verschiedenen Themaaspekten eingeholt werden und man erhält eine qualitative Inhaltsanalyse.
Synchron/Asynchron | Synchron |
Moderiert/Automatisiert | Moderiert |
Art der Kommunikation | Minimum: Textuelle Kommunikation Besser: Video-/Audiokommunikation, Screen Sharing, Data Gathering |
Zeitaufwand | Hoch |
Ressourcen | Mittel |
Anzahl der Teilnehmer | 4-5 Personen |
Art der Teilnehmer | Experten, Nutzer |
Tools | Zoom, Skype |
Phase der Entwickung | Analyse |
Art der Ergebnisse | Qualitativ |
Hanington, B., & Martin, B. (2012). Universal methods of design: 100 ways to research complex problems, develop innovative ideas, and design effective solutions. Rockport Publishers. pp. 92.
Berliner Kompetenzzentrum für Usability Maßnahmen (2019). pp. 13. http://projekt.kke.tu-berlin.de/methodenkarten-im-download/
Fidas, C., Katsanos, C., Papachristos, E., Nikolaos, T., & Avouris, N. (2007). Remote usability evaluation methods and tools: A survey. In Panhellenic Conference on HumanComputer Interaction PCHCI (No. 2002, pp. 151-163).
GERMAN UPA, Usability Professionals’ Association. Usability Quartett.